Projektpraktikum Schmiedetechnik

ZIELVORSTELLUNGEN:

• Gesamte Arbeit „vorausdenken“
• Entwurf bzw. Zeichnung des Werkstückes nach eigenen Vorstellungen
• Planung aller relevanten Schritte und Notwendigkeiten (Arbeitsschritte, Materialien, Umsetzungsmöglichkeiten….)
• Teamarbeit – gegenseitige Hilfestellung bei der Durchführung ist Voraussetzung für Gelingen
• Begeisterung durch Praxisnähe durch Vorschlagsrecht der Schüler bzw. freie Wahl der Arbeiten
• Mitberücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte bei Arbeiten als Voraussetzung für ein gelungenes Produkt
• Kontakt mit Firmen durch selbständiges Einholen von Anboten für Materialen und Hilfsmittel
• Dokumentation und Evaluation als Grundlage für Verbesserungsmöglichkeiten und auch als positiver Verstärker für das Arbeiten im Beruf

Der Lehrer versucht als Coach die Schüler zu begleiten und beraten. Eine ständige Reflexion der einzelnen Arbeitsschritte ist Voraussetzung zum eigenständigen Lernen. Diese Reflexion wird vom Schüler selbst abverlangt, aber auch das Feedback der Team-Kollegen und die kritische, jedoch wertschätzende Betrachtung durch den Lehrer sind in der Umsetzungsphase unverzichtbar.

Projektpraktikum – Herbst 2010
Die Schüler haben sich für folgende Arbeiten entschieden:

• Kreuz
• Amboss
• Schwert
• Urnengitter
• Nageleisen
• Werkzeug
• Ring – Damastarbeit
• Keuschheitsgürtel
• Fenstergitter



Die Verschiedenartigkeit der einzelnen Arbeiten haben eine große Herausforderung in der Abwicklung und Begleitung bedeutet. Für den Lernzuwachs der einzelnen Schüler, aber auch der gesamten Gruppe, war diese Vielfalt aber besonders förderlich.
Schwierigkeiten, die auftraten wurden zuerst in der Gruppe besprochen und erst danach vom Lehrer als Coach mit Lösungsmöglichkeiten unterstützt. Der Arbeitsaufwand der einzelnen Stücke war sehr unterschiedlich, wurde aber durch die Bereitschaft der Schüler auch zuhause zu arbeiten kompensiert.



Die Kalkulation der Kosten und das Erstellen von Materiallisten haben eine große Praxisnähe für die Schüler gebracht, wurde von einigen Schülern aber als „lästiges Beiwerk“ empfunden, da sie sich lieber nur auf die Herstellung ihres Werkstücks konzentriert hätten. Die Wichtigkeit der Kostenplanung konnte im Laufe der Projektarbeit den Schülern doch ein bisschen näher gebracht werden.
Das möglichst selbständige Finden von Firmen um die notwendigen Hilfsmittel zu besorgen war für viele Schüler besonders lehrreich, weil bisher kaum erprobt.



Die Präsentation der Arbeiten erfolgte gemeinsam mit anderen Projektgruppen und es wurden dazu auch die Lehrherren der Schüler eingeladen. Das Vorstellen und „Verteidigen“ der eigenen Arbeit bedeutet für Schüler oft die größte Herausforderung,  was die Nervosität am Präsentationstag deutlich zeigte. Ich denke, dass sich Schüler mit diesem  Arbeitsfeld besonders intensiv beschäftigen müssen, da der letzte Schritt – „ein Produkt auch an den Mann bringen“ – im Berufsleben dann ganz wesentlich sein wird. Es genügt längst nicht mehr eine gute Arbeit zu leisten, sie rhetorisch gut und in ansprechender Form angeboten zu bekommen, ist ein ganz wesentlicher Aspekt in der Berufspraxis.
Abschließend möchte ich feststellen, dass Lernen im Projektpraktikum selbständigen Wissens- und Fertigkeitserwerb fördert und  somit die Autonomie des Menschen stärkt, was seinem beruflichen und persönlichen Fortkommen sehr zugute kommt. Lernen, als lebenslanger Prozess, ist für den jungen Menschen als Voraussetzung für einen glücklichen lebensbejahenden Menschen zu sehen.

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